Maisel’s Apostroph

Maisel’s Apostroph-s irritiert!
Mit großem Genuss trinke ich des öfteren Maisel’s Weisse – Alkoholfrei. Das Apostroph für das Genitiv „s“, welches die Brauerei Gebr. Maisel KG konsequent in all ihren Marken verwendet, springt mir als Grafikdesigner dabei immer wieder ins Auge. Ich kann sagen, dass es mich sogar etwas stört, zumindest beschäftigt. Vor einigen Jahren noch ist es tatsächlich nicht erlaubt gewesen, den Genitiv im Deutschen mit einem Apostroph-s zu kennzeichnen. Heerscharen von Frisörsalon- , Nagelstudio- und Trinkhallebesitzern war das aber immer schon egal. Wie ich, stellten sich viele Grafiker, Kommunikations-Profis und Sprachverfechter dieser Apostrophitis tapfer aber erfolglos entgegen. Man hat sich irgendwann abgefunden und sich entweder heimlich oder lauthals über Gabi’s Friseursalon oder den Bahnhof’s Markt lustig gemacht. Wenn aber das Traditionsunternehmen Brauerei Gebr. Maisel KG für ihr herrlich traditionelles Produkt „Maisel’s Weisse“ in dessen eben so traditionellem Erscheinungsbild, zu Apostroph-s greift, irritiert mich das noch heute. Grund genug, mich zu fragen: Warum machen die das?
Maisel’s Apostroph-s korrekt!
Nach dem Duden ist der Apostroph laut § 97 unter bestimmten Voraussetzungen, und zwar zur Verdeutlichung der Grundform eines Namens vor der Genitivendung -s erlaubt. Das ist eine Folge der Rechtschreibreform von 1997. Laut eigenen Angaben, wollen Maisel unter Anwendung dieser Regel den Familiennamen deutlicher herausstellen. Dass ein Traditionsunternehmen – welches die Brauerei Gebr. Maisel KG zweifellos ist – sich für ein Apostroph-s entscheidet, ist also korrekt, erscheint aber bei oberflächlicher Betrachtung immernoch als Stilbruch, zumindest aber als mutig.
Maisel’s Apostroph-s aus Tradition!
Erst bei deutlicher Betrachtung und Recherche, stellt man fest, dass die angelsächsische Schreibweise bereits im 19. Jahrhundert also vor mehr als 100 Jahren, auch hierzulande durchaus üblich war. Nicht nur das, sie war auch die gängige und damit vorherrschende Schreibweise. Erst mit der Rechtschreibreform von 1901 wurde das Apostroph vor dem Genitiv-s verbannt und für falsch erklärt. Firmen, die bereits vor 1901 existierten und wie selbstverständlich ein mit Apostroph gekennzeichnetes Genitiv-s im Namen trugen, firmierten teilweise in den folgenden 20-30 Jahren um und löschten das Apostroph aus Ihrem Namen.
Résumé
Das ein Unternehmen wie die Brauerei Gebr. Maisel KG sich also für eine Apostroph-s Schreibweise entscheidet, und diese auch gegen alle Widerstände und Belehrungen beibehält, steht also in keinem Widerspruch. Nicht als Auslassungszeichen, sondern in Verdeutlichung der Grundform des Familiennamens wird der Apostroph bei Maisel’s gebraucht – genau so, wie es bereits im 19. Jarhundert gang und gäbe war und daher durchaus zu einer traditionellen Marke passt.
„Maisel’s Weisse“ ist keine fehlerhafte Schreibweise. Die aktuelle Rechtschreibung erlaubt wieder das Genitiv-s zur Betonung des Namens, bzw. Firmennamens. Foto: C.Toelg

CSS … neuer Look in Minuten

Eine gute Vorbereitung und die Wahl eines mächtigen Tools zur Anlage einer neuen Website mag vielleicht hier und da übertrieben anmuten, zahlt sich aber spätestens dann aus, wenn man ohne großen Aufwand Abwechslung in die Site bringen möchte. Am Beispiel der Website für die deutsche Metal-Band Gun Barrel aus Köln kann man besonders gut diesen Vorteil erkennen. Als ich mit der Band zusammen vor ca. 2 Jahren den Relaunch der Site plante, haben wir uns für Joomla als tragfähiges Content Management System entschieden. Das alleine bringt einen schon in die bemerkenswerte Lage, eine gigantische Auswahl an Plug-ins und Modulen zur Verfügung zu haben. Diese Module und Plugins sind einer lebhaften und enthusiastischen Joomla Gemeinde zu verdanken die diese meist kostenlosen Add-ons zur Verfügung stellt und stets weiterentwickelt. So gibt es quasi nichts, was in Joomla nicht mithilfe eines dieser Module oder Plugins zu realisieren wäre. Mit ein paar wenigen Klicks kann selbst ein Nicht-Programmierer viel Abwechslung und Bewegung in die Site bringen, ganz abgesehen von der Fähigkeit sämtliche Inhalte der Site selber zu betreuen. Darüber hinaus habe ich zur Erstellung der Site als Basis ein Template aus dem Hause Rockettheme ausgewählt. Dieses hervorragend programmierte Template gibt uns nun die Möglichkeit in wenigen Schritten den Look der Seite anzupassen. So konnte zur Veröffentlichung der aktuellen GUN BARREL CD „BRACE FOR IMPACT“ die komplette Site an den Look der Covergestaltung angepasst werden. Dazu war lediglich das Ändern einiger Farbwerte im CSS bzw. in der Template-Verwaltung und der Austausch der Hintergrundgrafik nötig. Und das hat nur wenige Minuten gedauert, trotz der Größe und Komplexität der Site. Die so erstellten Layouts der Seite lassen sich, Dank der hervorragenden Administrations-Möglichkeiten des Rockettheme Templates speichern und beliebig per Mausklick abrufen. “ rel=“{handler: ‚image‘}“> bisheriges Design gunbarrel.deneben den Templates von Rockettheme nutze ich auch Joomla-Templates aus dem Hause Gavick. Die Auswahl treffe ich dabei stets nach den Anforderungen und Bedürfnissen des Kunden, bzw. Website-Projekts. Meine Seite basiert auf einem Gavick-Template. Ich passe die Templates grafisch an, wähle die Module die ich benötige und vertraue ansonsten auf die hervorragende Arbeit der hochprofessionellen Programierer von Rockettheme und Gavick.

Die Lochmarke ist Kundenservice

Sie ist praktisch, unauffällig und den Tropfen Farbe den man für sie benötigt allemal Wert. Während die Falzmarke meist noch vertreten ist, sucht man die Lochmarke oft vergeblich, dabei ist sie doch die kundenfreundliche Marke. Will der Kunde bzw. Empfänger beispielsweise eine zugesendete Rechnung akkurat abheften, ist er gezwungen eine kleine Falz zu knicken, einen Locher mit Lehre zu nutzen oder gar den Bogen abzumessen – zugegeben, letzteres ist sicher nur theoretisch eine Option aber warum sparen sich Designer und Auftraggeber diesen kleinen Kundenservice?

Ein kleiner Punkt, ein hauchdünner Strich aussen links in der Mitte des Bogens und der Empfänger kann das Dokument bequem und akkurat lochen und abheften. Gestalterisch ist es sicher auch keine Unpässlichkeit, schließlich ist es möglich die Marke so dezent anzulegen, dass sie erst bei genauem Hinsehen, bzw. Abheften auffällt. Wenn es auffälliger sein darf, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Zur schematischen Gestaltung von Schriftsätzen mittels Schreibmaschine und PC-Textverarbeitungssoftware hat das Deutsche Institut für Normung e.V(DIN) natürlich auch eine Richtlinie erstellt. Es handelte sich hierbei zunächst um die DIN 676 welche 2011 durch die aktuelle DIN 5008 ersetzt wurde. DIN 5008 enthält neben den grundsätzlichen Bemessungen und Aufteilungen noch weitere Schreib- und Gestaltungsregeln. Sie ist aber bestenfalls ein Versuch einen kleinsten gemeinsamen Nenner im Schriftverkehr zu finden. Sie ist keinesfalls bindend oder gar eine Vorschrift die beachtet werden muss. Sie dürfte in ihrer Form auch weltweit einmalig sein. Viele Empfehlungen der DIN 5008 widersprechen einer professionellen typographischen, und ästhetischen Betrachtungsweise. Die DIN 5008 ist ein Leitfaden für Laien, um Schriftstücke leserlich bzw. übersichtlich zu gestalten.

Wenn man nicht umhin kommt, nach diesen Vorgaben einen Briefbogen gestalten zu müssen, kann man das Ergebnis wenigstens mit den Richtlinien der Norm rechtfertigen.
Designer und Typografie-Profis sollten natürlich weiterhin mit gestalterischer Freiheit ans Werk gehen – nur so gibt es schließlich eine Chance für Fortschritt. Trotzdem hat auch die Berücksichtigung gewisser Standards durchaus Vorteile. Das die Adresse des Empfängers an eine bestimmte Stelle gehört ist klar, ebenso wie Raum für Inhalt, jedoch sind auch die kleinen Helfer Loch- und Falzmarke, am linken Rand durchaus elegant in ein Design einzubringen.

Wie auch die DIN 676 berücksichtigt auch DIN 5008 zwei Formen. Form A mit normalem und Form B mit erweitertem Briefkopf.
Hier nun einige Abmessungen im Überblick:

Form A
Seitenrand links: 25mm
Faltmarke 1: 87 mm vom oberen Blattrand
Faltmarke 2: 192 mm vom oberen Blattrand
Lochmarke: 148, 5 mm vom oberen Blattrand

Form B
Seitenrand links: 25mm
Faltmarke 1: 105 mm vom oberen Blattrand
Faltmarke 2: 210 mm vom oberen Blattrand
Lochmarke: 148, 5 mm vom oberen Blattrand

Interview mit Christian Tölg

Wir freuen uns über die Veröffentlichung eines Interviews mit Chrsitian Tölg im Posterlounge Blog „Daily Arts“

DAD: DailyArtDesign INTERVIEW mit Christian Tölg – Illustrator Christian Tölg nahm bereits als Kind die Malsachen zur Hand und legte sie bis heute nicht mehr zur Seite. Der Illustrator arbeitet seit 2003 selbständig in einem eigenen Grafikstudio. Seine Werke sind vielfältig und ziehen die Blicke auf sich. DailyArtDesign hat mit ihm gesprochen.

hier geht es zu dem Interview.

dOKUMENTA(13) und ein bisschen Balkenhol

Am Sonntag dem 10.6.2012 und Montag dem 11.6.2012 habe ich mir meinen ersten kleinen persönlichen Eindruck von der dOCUMENTA (13) in Kassel geholt. Sonntags zuerst mit einem kleinen Spaziergang durch die Aue, der in der Orangerie mit der Erkenntnis endete, dass die d(13) diesmal deutlich weitläufiger ist als die Documenta 12. Am 11. ging es dann mit dem gute Abend Ticket für 10,00€ erst ins Fridericianum (http://www.fridericianum-kassel.de/) und im Anschluss daran in die Documenta-Halle. Mein erster Eindruck der dOCUMENTA (13) ist ein recht düsterer, selbst farbenfrohere und auf den ersten Blick optimistischere Werke wie z.B. die Äpfel von Aigner entpuppen sich bei genauerer Betrachtung als Dokumente von Schrecken und Gewalt. Über mehr als nur einen “ersten Endruck” kann ich natürlich nicht sprechen. Ich habe auch nur einen minimalen, nicht repräsentativen Ausschnitt der dOCUMENTA (13) genießen können, sodass ich keine Wertung abgeben kann. Amüsant finde ich aber den Umstand, dass der Name Balkenhol, mir am besten in Erinnerung geblieben ist, obwohl dieser gar nicht an der dOCUMENTA (13) teil nimmt. Balkenhol stellt in der Sankt-Elisabeth-Kirche gegenüber des Fridericianum aus. Stephan Balkenhols “Mann im Turm”, eine menschliche Figur auf dem Kirchturm (gut sichtbar), sorgte hierbei für Aufsehen. Die Documenta-Leitung fühlte sich “bedroht” und es begann eine Auseinandersetzung, die natürlich eine hervorragende Werbung für Balkenhol darstellte. Eine Diskussion über Kunst und deren Berechtigung verbietet sich. Daher war die Reaktion der Documenta-Leitung auf die Ausstellung der Katholischen Kirche unklug und völlig überzogen. Die Documenta sollte selbstbewusster im Umgang mit Trittbrettfahrern sein. Es gibt ständig Versuche, die Popularität der Documenta für Parallelveranstaltungen zu nutzen. Hier stellt sich die Katholische Kirche als Initiator der Balkenhol-Ausstellung eher ein Armutszeugnis aus. Wenn es aber Plan der Kirche war zu provozieren, dann ist dieser voll aufgegangen, denn die Documenta-Leitung, allen voran Carolyn Christov-Bakargiev ist mit wehenden Fahnen und offenem Visier in die Falle gerannt. Kopflos und Dumm.

Druckabnahme für MAD-CROC Green Apple

Auch die Druckabnahme vor Ort, sprich in der Druckerei , gehört zu den Aufgaben eines Designers. Am 04.04.2012 besuchten wir Rexam, einen der größten Hersteller von Getränkedosen weltweit in dessen Niederlassung Gelsenkirchen, um dort die Produktion der neuen 250ml Dose Mad-Croc Juiced Energy Green Apple freizugeben. Rexam bietet mit Illustration Impact TM eine neue Technologie an, die für unsere ausgefallenen Mad-Croc Dosendesigns bestens geeignet ist. Ein besonderes Profil der Druckplatten ermöglicht ein deutlich feineres Raster und vergrößert damit den Spielraum für Kreative enorm – es versteht sich von selbst, dass wir mit Mad-Croc diesen Spielraum bis ins Detail ausreizen. Green Apple ist bereits das sechste Dekor, welches Rexam für MAD-CROC in Illustration Impact TM umsetzen. Zum Start jedes neuen Dekors sind wir in dem jeweiligen Rexam-Werk um bei der Farbjustage Entscheidungen zu treffen und schließlich das erreichte Resultat freizugeben. Das so erstellte Freigabemuster dient nun als Basis für diese und alle weiteren Produktionen des Mad-Croc Green Apple Dekors. Mittlerweile ist Rexam und vor allem das Team in Gelsenkirchen sehr vertraut mit den MAD-CROC Designs, sodass schnell ein hervorragendes Ergebnis erreicht ist. Drucker verstehen ihr Handwerk und es ist nie verkehrt, dem Rat eines erfahrenen Profis zu folgen um so die besten Ergebnisse zu erzielen, dennoch ist es bei der Abstimmung der Farben notwendig, dass der Designer vorort beim Einrichten des Druckes assistiert. Nur der Designer weiß, wie das Ergebnis aussehen soll und kann so dem Drucker bei der Justage helfen.